Alfie’s Story I

Meine Güte, was war ich für ein prachtvolles Auto. Schnell, schnittig, sportlich, feuerrot. Der ganze Stolz meines Besitzers. Was haben wir gemeinsam gesehen, was haben wir gemeinsam erlebt… Es ging von A nach B von B nach C über F und E, quer durchs Land. Die Ladies an der Kreuzung haben mir zugezwinkert und ich muss sagen aus meiner Liaison mit der schönen roten Corvette hätte mehr werden können. Und dann? Dunkelheit. Kälte. Einsamkeit.

Anfangs liebte ich die Sicherheit in meiner schönen Garage, manchmal kam jemand vorbei und bewunderte mich, aber schon bald hörte auch das auf. Naja, nicht verwunderlich bei der Staubschicht die ich im Laufe der Jahre angesetzt hatte. Ein Hausstauballergiker hätte mich noch nicht mal mit der Kneifzange angefasst. Und dann diese Vandalen! Meine Güte – unter uns Autos gibt es immer wieder Gerüchte über sie, aber wirklich gesehen haben sie die wenigsten. Tja, was soll ich sagen… Es gibt sie wirklich…. Vandalen sind genauso echt wie Parksheriffs! Sie zerkratzten meine Heckscheibe und meine Türe und ließen mich wieder alleine in der Garage zurück. Ich muss zugeben, nachdem ich so lange keine menschliche Nähe mehr gespürt hatte, hab ich mich fast schon über diese Art der Aufmerksamkeit gefreut, aber eben nur fast. Manchmal (das war toll!) hat ein anderer Wagen neben mir geparkt. Das waren sehr lange Zeit die besten Momente meines Daseins. Tragisch. Schon wenn ich zurückdenke an die Zeit auf der Straße. In der Sonne. Ach…. Was war ich für ein edles Cabrio. Und bevor ich es vergesse: Alfie ist mein Name – ein stolzer Alfa Romeo Spider.